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Dienstag, 30. Dezember 2008

Tschüss 2008

Frohes Neues!Pokertechnisch war 2008 kein gutes Jahr für mich. Ich dachte ich hätte etwas verstanden von diesem Spiel, aber die Ergebnisse sprechen eine andere Sprache. Ein Jahr Cashgame sowie gelegentliche SNG-Ausflüge und am Ende stehe ich doch break-even da. Meine Tiltresistenz ist bei weitem nicht so gut wie ich mir anfangs eingebildet habe und der AllinCalc bescheinigt mir, daß die zahlreichen Suckouts über die ich mich immer beschwere in Wahrheit keine Suckouts sind, sondern schlechtes Spiel. Und obwohl ich mir immer darüber im Klaren war, daß Nolimit Holdem ein hochkomplexes Spiel ist, dämmert mir erst seit ich Sklanskylese, wie komplex es tatsächlich ist.

Also bleibt mir nichts anderes übrig als mit den Worten Sokrates' zu schließen: "Ich weiß, daß ich nichts weiß!"
Und darum lautet mein Vorsatz für 2009, lernen, lernen, lernen. Damit ich nicht weiterhin meine Kohle verdonke und außerdem genug Zeit zum Lernen finde, habe ich meine gesamte Bankroll ausgecasht und pokere garnicht mehr.

Der Plan sieht also folgendermaßen aus: Ich werde zunächst das Buch von Sklansky zu Ende lesen und außerdem fleißig Hände (alte Hände aus meiner DB) in die Foren posten und mich auch selbst wieder verstärkt der Bewertung von Händen widmen. Wenn ich den Sklansky gelesen habe, lese ich ihn nochmal. Danach kaufe ich mir noch ein Buch und lese das auch. Dann lese ich es nochmal. Vielleicht starte ich zum Ende des ersten Quartals 2009 nochmal einen Versuch mit Onlinepoker, aber bis dahin bleibe ich trocken.

Damit der Blog hier in der Zwischenzeit nicht abstirbt, werde ich hin und wieder meine (hoffentlich guten) Handbewertungen veröffentlichen und etwas ausführlicher erläutern. Hoffentlich bleiben mir ein paar meiner Leser treu und hoffentlich schenkt mir der Pokergott ein bischen Talent für 2009.

So long und kommt gut ins neue Jahr!

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Donnerstag, 18. Dezember 2008

WBCOOP? Ohne mich...

Super, da hab ich mich extra für dieses Bloggerturnier bei PokerStars angemeldet und jetzt hab ich schon die ersten drei Qualifier verpasst: Das erste Turnier (PLO Omaha), weil ich am Montag lange arbeiten mußte, das zweite (NLHE), weil es nachts um 00:00 Uhr anfing und ich es mir arbeitstechnisch nicht leisten kann, um diese Zeit ein MTT anzufangen und das dritte (Omaha Hi/Lo) ging sogar nachts um 3:00 Uhr los - no way...

Heute schon gefreut, daß ich endlich mal Zeit habe und das Turnier sogar zu einer menschenwürdigen Zeit anfängt (20:00), aber da schneit folgende Mail in mein Postfach:

Hello ikissmynuts,

Unfortunately we are unable to approve the User ID (nickname) that you have selected. We feel that this name might, in some way, offend other players, and therefore we ask that you please open a new account using a different name. To do so, exit the program, restart, then select "Create Account" from the options menu.

The account under User ID "ikissmynuts" has been closed.

Please inform us of your new user ID once it has been created and we will gladly transfer any play money (if over 1,000 chips), real money and FPP from the closed account to your new account.

Regards,

PokerStars Support Team
Ja klar, das kann ich schon verstehen, der Nickname ist echt nicht ohne - vor allem in Verbindung mit dem Avatar... Nagut, habe mir also einen neuen Account mit jugendfreiem Nickname zugelegt und hoffe, daß ich noch rechtzeitig die Tourneytokens für den Qualifier heute abend gutgeschrieben bekomme...

So long!

Edit: Hab das Token bekommen und bin auf Platz 184 raus. Hand war ein Freeplay mit A2, Trips geflopt auf 2T2 Board, bissl slow gespielt, am Turn gings dann rein, River war die zweite T.

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Montag, 15. Dezember 2008

Sehe Nie Geld (SNG)

Heute präsentiere ich euch zur Abwechslung mal wieder einen Tatsachenbericht. Nachdem ich bekanntlich mit dem Full Ring Cashgame nicht klarkam, habe ich einen Versuch auf Shorthanded gestartet, den ich aber nach relativ kurzer Zeit wegen der extrem swingigen Ergebnisse wieder abgebrochen habe.

Als nächstes habe ich mich den SNGs gewidmet. Die von Pokerstrategy.com postulierte SNG-Strategie habe ich meines Erachtens absolut intus. In der frühen Phase spiele ich schön tight und komme darum auch fast immer unter die oberen 50%. Aber dann fliege ich einfach viel zu oft an der Bubble raus. Und das obwohl ich mich gerade in ICM ziemlich fit fühle: Im ICM Trainer komme ich auf gute 92% über knapp 4000 Hände. In Wahrheit müßte mein Erfolgsratio aber sogar noch höher liegen, denn die meisten Fehler, die mir angekreidet werden, sind marginale Situationen in denen ich mich für einen Fold entscheide obwohl der Trainer einen Push ausgerechnet hat. Das liegt aber vor allem daran, daß ich den Hero Vorteil wegen eines Bugs in der Software auf 0% gestellt habe. Mit einer realistischeren Einstellung (3%-6%) wären meine Folds dann auch korrekt. Ich denke darum, daß ich eher bei 95% stehen dürfte.

Hilft aber alles nix, mein ROI liegt derzeit trotzdem bei -13.36% auf 140 SNGs und hat somit innerhalb von 14 Tagen (die kleinen $1.20er am Anfang zählen nicht) ein Drittel meiner Bankroll verschluckt: $92.20 Keine Samplesize sagt ihr jetzt vielleicht und wenn der Graph nach oben deuten würde, könnte ich euch als alter Pessimist auch zustimmen. Da es aber steil nach unten geht, denke ich, daß alles seine Richtigkeit hat...

ITM bin ich immerhin in 32% der Fälle, allerdings ist die Verteilung hier nicht so schön: 22% erster Platz, 44% zweiter Platz und in 33% lande ich auf dem dritten Platz. Ich glaube, das liegt vor allem daran, daß mein Heads Up Spiel suckt ohne Ende. Ich spiele dann meistens ICM einfach weiter, was aber dazu führt, daß eine einzige verlorene Hand mich schon den Sieg kostet. Außerdem habe ich das Gefühl zum einen extrem oft ausgesuckt zu werden und zum anderen übernatürlich oft in Monster zu laufen: Pushe ich AQ first in vom SB, hat der BB natürlich Aces. Pushe ich AT vom Button, wacht der 0% VPIP Tighto im SB plötzlich mit Jacks auf. Slowplaye ich meine Trips, hittet Villain am Turn seinen Inside-Straight usw...

Money Won

Gerne würde ich mein All In Luck für SNGs überprüfen, um meinen Verdacht, daß ich doch nicht so ganz korrekt spiele, zu überprüfen - leider kenne ich keine Software, die das anhand meiner PT3 Datenbank erledigen kann. Für Pokertracker 2 gibt es natürlich das kostenlose Poker EV und ich hätte sogar eine Lizenz für PT2 parat, aber dann müßte ich ja nochmal für alle 140 SNGs die Ergebnisse eingeben... Nä, zu faul.

So long!

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Samstag, 13. Dezember 2008

Über die Strafbarkeit der Teilnahme an Onlinepokerspielen in Deutschland

Schilderung aus Sicht eines Laien

Jeder Deutsche, der im Internet Poker um echtes Geld spielt, wird sich schonmal die Frage gestellt haben ob er sich damit strafbar macht. Diskussionen hierzu finden sich in praktisch jedem deutschen Pokerforum. Leider sind die zu den Diskussionen beitragenden Personen in der Regel wenig bis überhaupt nicht sachkundig und geben lediglich ihr auf Hörensagen beruhendes Halbwissen zum Besten. Ich habe mich darum entschlossen, selbst zu recherchieren und die Ergebnisse meiner Untersuchungen hier zu veröffentlichen. Ich bin bemüht, das Thema so objektiv und unvoreingenommen wie möglich zu beleuchten und sämtliche Schlussfolgerungen anhand von Quellen zu belegen. Nichtsdestotrotz weise ich ausdrücklich darauf hin, daß ich kein studierter Jurist bin und bitte euch darum, meine Ausführungen mit einer gesunden Portion Skepsis zu betrachten.

Voraussetzungen der Strafbarkeit
Um zu klären ob die Teilnahme an Pokerspielen im Internet strafbar ist oder nicht, muß zunächst einmal festgestellt werden welcher Straftatbestand hier überhaupt vorliegen könnte: § 285 des Strafgesetzbuchs (StGB) stellt die Beteiligung an einem unerlaubten, öffentlichen Glücksspiel (nach § 284) unter Strafe. Voraussetzung für die Strafbarkeit ist also einerseits, daß der Anbieter des Pokerspiels keine behördliche Erlaubnis zum Anbieten des selbigen hat und außerdem, daß Poker an sich ein Glücksspiel ist. Das StGB legt jedoch weder fest welche Behörden eine entsprechende Erlaubnis erteilen dürfen noch liefert es eine Definition des Begriffs Glücksspiel. Verlässliche Kriterien zur Beurteilung der Legalität von Onlinepokerangeboten sowie zur Klassifizierung von Glücksspielen müssen also an anderer Stelle gesucht werden.

Glücks- oder Geschicklichkeitsspiel?
Seit dem 1. Januar 2008 ist der Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) in Kraft. In diesem Vertrag einigen sich die Bundesländer auf einheitliche Regelungen zur Veranstaltung, Durchführung und Vermittlung von Glücksspielen. § 3.1 des GlüStV liefert eine Definition des Begriffs Glücksspiel:

Ein Glücksspiel liegt vor, wenn im Rahmen eines Spiels für den Erwerb einer Gewinnchance ein Entgelt verlangt wird und die Entscheidung über den Gewinn ganz oder überwiegend vom Zufall abhängt. Die Entscheidung über den Gewinn hängt in jedem Fall vom Zufall ab, wenn dafür der ungewisse Eintritt oder Ausgang zukünftiger Ereignisse maßgeblich ist. Auch Wetten gegen Entgelt auf den Eintritt oder Ausgang eines zukünftigen Ereignisses sind Glücksspiele.
Daß Poker ein Spiel ist, steht wohl außer Frage und in der Regel wird für den Erwerb einer Gewinnchance auch ein Entgelt verlangt (einzige Ausnahme: Freerolls). Die entscheidende Frage ist also wie stark der Zufall die Chance auf Gewinn oder Verlust beim Poker beeinflußt.

Glücksfaktor errechenbar?
Interessant, aber für deutsches Recht wohl irrelevant, ist in diesem Zusammenhang die Arbeit des niederländischen und inzwischen pensionierten Mathematikprofessors Ben van der Genugten, der eine Formel zur Berechnung des Geschicklichkeitsanteils eines beliebigen Spiels entwickelt hat. Für ein Spiel, das ausschließlich durch Geschick entschieden wird liefert die Formel (theoretisch) einen Wert von 1 und für ein Spiel, daß nur durch Glück entschieden wird einen Wert von 0. Für Poker (Welche Variante? Keine Ahnung!) hat der Professor einen Geschicklichkeitsanteil von 0,4 errechnet, was zunächst erschreckend wenig klingt, aber wohl nahe an Schach und Bridge liegt. Uns Pokerspieler bekräftigt das natürlich in unserer Überzeugung, Poker sei ein Geschicklichkeitsspiel, jedoch hat dieses Ergebnis nichts an der Einschätzung der niederländischen Regierung geändert, so daß Poker dort auch weiterhin als Glücksspiel gilt.

Auslegung der Definition "Glücksspiel"
Ein anderes Argument, daß in diesem Zusammenhang gerne genannt wird, ist die Tatsache, daß es offenbar einige Spieler gibt, die langfristig erfolgreich Poker spielen, was als ein Indiz (wenn nicht gar als Beweis) dafür gewertet wird, daß Poker kein Glücksspiel sein kann. Obwohl ich diesem Argument nur beipflichten kann, glaube ich dennoch, daß es nicht ausreichend ist, denn die Frage ist wie ein Gericht den Begriff Spiel abgrenzt: Weil beim Cashgame für jede gespielte Hand ein (über mehrere Setzrunden verteiltes) Entgelt geleistet wird, könnte bereits eine einzelne Hand als Spiel gewertet werden. Da das Zufallsmoment beim Poker bekanntlich nur durch eine geeignet große Samplesize, also das Spielen vieler tausend Hände, ausgeglichen werden kann, ist es naheliegend, daß ein Gericht auf Grundlage einer solchen Definition Poker Cashgames als Glücksspiel klassifizieren würde. Obwohl ich überzeugt bin, daß Poker kein Glücksspiel ist (eben weil ich viele Hände spiele), glaube ich, daß ein Gericht eher diese für uns Spieler nachteilige Interpretation wählen würde.

Anders sähe es vielleicht bei Turnieren aus, denn hier wird nur ein einziger Geldeinsatz gebracht, der eine Wette auf den Ausgang des gesamten Turniers darstellt. Während des Turniers wird dagegen nur mit Chips gespielt, die keinen direkten monetären Gegenwert haben. Wenn man also zeigen könnte, daß die Samplesize der gespielten Hände eines einzigen Turniers ausreicht, um den Zufallsfaktor hinreichend zu reduzieren, dann könnte ein unvoreingenommener Richter vielleicht zu dem Schluß gelangen, daß Turnierpoker kein Glücksspiel ist.

Meine Recherchen haben jedoch zu Tage gefördert, daß die deutschen Gerichte keineswegs derart differenzierte Überlegungen anstellen. Stattdessen heißt es z.B. in einem Urteil des Verwaltungsgerichts Frankfurt von 2007 (also vor Inkrafttreten des Staatsvertrags), daß Poker zufallsbezogen und somit generell als Glücksspiel einzustufen sei. Ein in 2008 gesprochenes Urteil in welchem über den Glücksspielcharakter von Poker entschieden wurde konnte ich leider nicht finden. Insofern bleibt zumindest die Möglichkeit bestehen, daß ein Gericht eine differenziertere Betrachtung der verschiedenen Pokervarianten und Modi (Turnier, Cashgame) zuläßt. Allerdings glaube ich selbst nicht daran und selbst wenn es dazu käme, denke ich, daß uns das Ergebnis nicht gefallen würde. Somit muß ich mit Bedauern feststellen, daß das deutsche Recht Poker derzeit als Glücksspiel ansieht und daß sich daran auch in absehbarer Zukunft wohl nichts ändern wird.

Onlinecasinos illegal?
Wie bereits erwähnt müssen für die Strafbarkeit der Teilnahme an Onlinepokerspielen zwei Kriterien erfüllt sein: Das erste dieser Kriterien, daß Poker von deutschen Gerichten als Glücksspiel klassifiziert wird, habe ich im vorangegangen Abschnitt bereits erörtert. Nun möchte ich mich dem zweiten Kriterium zuwenden, also der Frage ob die Onlinecasinos im Sinne des deutschen Gesetzes rechtswidrig sind.

§ 4.1 des GlüStV bestimmt, daß öffentliche Glücksspiele nur mit Erlaubnis der zuständigen Behörde des jeweiligen Landes veranstaltet oder vermittelt werden dürfen. Daß hiermit die Bundesländer und nicht irgendwelche anderen Staaten gemeint sind ist meines Erachtens unstrittig. Effektiv bedeutet das, daß Onlinecasinos von jedem einzelnen der 16 Bundesländer eine behördliche Erlaubnis einholen müßten, um ihre Spiele legal anzubieten. Daß sie eine solche Erlaubnis bekämen ist jedoch ausgeschlossen, denn in § 4.4 heißt es:

Das Veranstalten und das Vermitteln öffentlicher Glücksspiele im Internet ist verboten.
Dieses Gesetz läßt also keinen Zweifel daran ob Onlinecasinos legal sind oder nicht. Es verbietet ausdrücklich und unmißverständlich jede Form von Glücksspiel im Internet. An dieser Stelle könnte man darum schon ans Aufgeben denken, wenn es da nicht zahlreiche Kritiker des GlüStV gäbe, die seine Verfassungs- und Europarechtskonformität anzweifeln. Wenn sich also herausstellen würde, daß der Staatsvertrag nicht mit dem Grundgesetz oder dem Europarecht vereinbar wäre, dann wären zumindest die strittigen Paragraphen unwirksam und Onlinepoker folglich (bis zum Inkrafttreten eines alternativen Gesetzes) legal.

GlüStV verfassungskonform?
Auch wenn bis vor einiger Zeit noch ernstzunehmende Zweifel daran bestanden, daß der GlüStV mit dem deutschen Grundgesetz vereinbar ist, so dürften diese Zweifel doch spätestens seit Mitte Oktober 2008 beseitigt sein: Das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) lehnte am 14.10.2008 eine Verfassungsbeschwerde der Tipp24 AG gegen den GlüStV ab. Die Tipp24 AG ist ein 1999 gegründetes, privates Unternehmen, das Lotterieprodukte im Internet anbietet. Die Verfassungsbeschwerde der Tipp24 AG richtete sich nicht insgesamt gegen den GlüStV, sondern lediglich gegen eine Reihe von Paragraphen, die das Geschäftsmodell des Unternehmens existentiell bedrohten. Darunter insbesondere §4.4, welcher das Anbieten von Glücksspielen im Internet generell verbietet und der damit auch für Onlinecasinos von Bedeutung ist. Worin genau nun der Verstoß dieser Paragraphen gegen das Grundgesetz bestehen soll, konnte ich leider nicht herausfinden, aber zumal das Verfassungsgericht die Beschwerde sowieso abgelehnt hat, ist das auch unerheblich. Durch die Ablehnung der Verfassungsbeschwerde bestätigte das BVerfG, daß die strittigen Paragraphen im Einklang mit dem Grundgesetz stehen, so daß nun Onlinecasinos per Definition durch das deutsche Recht Anbieter unerlaubten Glücksspiels sind. Kein Wenn, kein Aber.

GlüStV europarechtskonform?
Der einzige Strohhalm an den man sich jetzt noch klammern kann, ist die etwaige Unvereinbarkeit des GlüStV mit europäischem Recht. Genauer gesagt der Unvereinbarkeit mit § 43 und § 48 des Vertrags zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft (EG), welche das Recht auf Niederlassungsfreiheit innerhalb der EU regeln. Die im Zusammenhang mit Glücksspiel relevante Quintessenz dieser Paragraphen ist, daß sie Firmen, die ihre Dienstleistungen legal in einem der Mitgliedsstaaten anbieten, das Recht einräumt, sich auch in einem beliebigen anderen EU-Mitgliedsstaat niederzulassen und die gleichen Dienstleistungen dort anzubieten. Nun haben aber etliche der europäischen Mitgliedsstaaten (darunter auch Deutschland) nationale Gesetze, welche die Vermittlung und Veranstaltung von Glücksspielen allein dem jeweiligen Staat oder wenigen vom Staat konzessionierten Unternehmen vorbehalten. Weil aber EU-Recht über nationalem Recht steht, haben einige findige Unternehmer, die über Glücksspielkonzessionen aus einem EU-Mitgliedsstaat verfügen, ihre Glücksspiele (meist Sportwetten) auch in anderen Mitgliedsstaaten angeboten.

Das Gambelli Urteil
Einer dieser Unternehmer ist der Italiener Piergiorgio Gambelli, der für einen im Vereinigten Königreich konzessionierten Anbieter Sportwetten in Italien vermittelte. Die italienischen Behörden klagten Gambelli daraufhin an, heimlich Wetten organisiert und somit gegen das Glücksspielmonopol des Staates verstoßen zu haben. Die Sache landete schließlich beim Europäischen Gerichtshof (EuGH), der im November 2003 entschied, daß der Staat zwar prinzipiell das Recht habe, das Angebot von Glücksspielen einzuschränken, aber nur wenn dies zum Zwecke des Gemeinwohls geschehe. Also konkret mit dem Ziel der Suchtprävention, der Gewährleistung des Jugendschutzes und dem Schutz vor Geldwäsche. Auf keinen Fall dürfen aber fiskalische Interessen im Vordergrund stehen. Da die staatlichen Lotterien in Italien zum Zeitpunkt des Verfahrens massiv Werbung für Glücksspiel machten, stand offensichtlich die Suchtprävention nicht im Vordergrund, so daß eine Verweigerung der Vermittlungslizenz von Sportwetten für private Unternehmen nicht zu rechtfertigen sei.

Das Urteil des EuGH im Falle Gambelli hatte weitreichende Folgen nicht nur in Italien, sondern in der gesamten EU, denn die Entscheidungen des EuGH sind immer eine allgemeingültige Auslegung europäischen Rechts und gelten somit in allen Mitgliedsstaaten. In Deutschland entschieden seitdem zahlreiche Gerichte aufgrund des Gambelli Urteils zugunsten privater Wettvermittler.

Der GlüStV stellt nun den Versuch dar, das behördliche Glücksspielmonopol wieder zu etablieren, indem er ausdrücklich Suchtprävention, Jugend- und Spielerschutz sowie die Verhinderung von Betrug beim Glücksspiel als Ziele definiert. Um nicht die gleichen Probleme wie die italienische Regierung zu bekommen, regelt der Staatsvertrag auch Umfang und Ziele von Werbung: Diese müsse sich darauf beschränken, die Bürger über die Existenz von Glücksspielangeboten zu informieren, dürfe aber keinen Ermunternden Charakter haben. Außerdem ist die Werbung für Glücksspiel in Fernsehen, Rundfunk und im Internet verboten.

Nichtsdestotrotz halten viele Rechtsexperten den GlüStV immernoch für europarechtswidrig, weil er dem Staat ein Instrument in die Hand gibt, das geeignet ist, private Wett- und Glücksspielanbieter generell vom deutschen Markt fernzuhalten. Da es neben der Beschränkung der Vermittlung und Veranstaltung von Glücksspielen durch staatliche Unternehmen auch andere Möglichkeiten zur Gewährleistung der genannten Staatsziele gibt (z.B. entsprechende Auflagen und regelmäßige Kontrollen zu deren Einhaltung), wird die Einschränkung der Dienstleistungs- und Niederlassungsfreiheit als ungerechtfertigt eingeschätzt.

Laufendes Verfahren beim EuGH
Eine sehr ähnliche rechtliche Situation wie die in Deutschland nach Inkrafttreten des GlüStV herrscht derzeit in Portugal. Auch dort ist die Vermittlung und Veranstaltung von Glücksspielen alleine staatlichen Unternehmen vorbehalten. Zwei private Unternehmen, namentlich Liga Portugesa und bwin, hatten aber trotzdem über das Internet Sportwetten in Portugal angeboten und wurden daraufhin verklagt. Die besagten Unternehmen berufen sich jedoch wie bereits Gambelli zuvor auf die Regelungen des EG zur Dienstleistungs-, Niederlassungs- und Kapitalverkehrsfreiheit, so daß sich die portugiesischen Gerichte gezwungen sahen, den EuGH anzurufen. Die Entscheidung des Gerichts steht noch aus.

Schlußfolgerungen
Die Rechtslage für Onlinecasinos und ihre Spieler ist in Deutschland immernoch unklar. Zwar verbietet der Glücksspielstaatsvertrag jegliches Glücksspiel im Internet, aber die Frage ob der Vertrag mit europäischem Recht vereinbar ist, ist noch immer offen. Solange dies der Fall ist, bewegen Pokerspieler, die bei Internetcasinos spielen, welche über die Konzession eines der EU-Mitgliedsstaaten verfügen, sich in einer rechtlichen Grauzone. Klar rechtswidrig handelt dagegen, wer auf einer Platform spielt, die über keine EU-Lizenz verfügt.

Über eine entsprechende EU-Lizenz verfügen jedoch die wenigsten Onlinecasinos und bei denen, die eine haben, bin ich mir über deren Gültigkeit in anderen EU-Staaten nicht 100% sicher: Z.B. hat Party Poker sowohl eine Lizenz in Gibraltar als auch auf den Kanalinseln. Gibraltar gehört zu Großbritannien und somit zur EU, was vielleicht schon ausreicht, allerdings gibt es für Gibraltar einige Sonderregelungen bzgl. Zoll- und Warenverkehr. Ich bin mir nicht sicher ob diese Sonderregelungen nicht auch die Anwendbarkeit der Lizenz auf andere EU-Mitgliedsstaaten beschränken. Die Lizenz auf den Kanalinseln ist in jedem Fall bedeutungslos, denn diese gehören nicht zur EU.

Zu guter Letzt habe ich versucht, den in diesem Artikel dargestellten Sachverhalt in einer Grafik zu veranschaulichen. Die Grafik ist folgendermaßen zu lesen: Ausgangspunkt ist die Hypothese "Teilnahme an Onlinepoker ist strafbar". Ob diese Aussage zutrifft hängt alleine davon ab ob Onlinepoker ein unerlaubtes Glücksspiel im Sinne von § 284 StGB ist. Ob dem so ist hängt wiederum von zwei Dingen ab:

  1. Ob die Onlinecasinos Anbieter unerlaubten Glücksspiels sind
  2. ...und ob Poker an sich ein Glücksspiel ist.
Es müssen also beide Kriterien erfüllt sein damit die Aussage zutrifft - dieser Sachverhalt wird dadurch ausgedrückt, daß die Pfeile direkt in den oberen Kasten führen. Im Gegensatz dazu genügt es, daß ein Onlinecasino entweder keine EU-Lizenz hat oder der GlüStV ist anwendbar ist, damit es rechtswidrig ist. Der Sachverhalt, daß hier eines der beiden Kriterien genügt, wird dadurch ausgedrückt, daß die Pfeile zunächst in den schwarzen Balken fließen - der Balken hat also die Funktion eines "Oder"-Knotens.

Quellen
[1.] Strafgesetzbuch, § 285
[2.] Strafgesetzbuch, § 284
[3.] Glücksspielstaatsvertrag (PDF)
[4.] Holländischer Professor fordert beim höchsten Gericht die Einstufung von Poker als Geschicklichkeitsspiel
[5.] Verwaltungsgericht Frankfurt am Main, 7 G 2700/07 vom 21.09.2007 (Urteil, Pokern und Glücksspiel)
[6.] Der neue Glücksspiel Staatsvertrag und Online Poker
[7.] BVerfG, 1 BvR 928/08 vom 14.10.2008 (Urteil Tipp24)
[8.] EuGH, C-101/01 vom 6.10.2003 (Urteil Gambelli)
[9.] Wikipedia: Gibraltar
[10.] Wikipedia: Kanalinseln
[11.] Online-Glücksspiel: Französischer Generalanwalt veröffentlicht Schlussanträge im Verfahren bwin gegen Santa Casa (C-42/07)
[12.] Kommentar zu 1 BvR 928/08
[13.] Kommentar zu den Schlussanträgen von Yves Bot
[14.] Staatliches Monopol für Glücksspiel vor dem Aus

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Donnerstag, 11. Dezember 2008

WBCOOP

Grade bei krebsnebelwesen gelesen, daß er sich für die WBCOOP angemeldet hat. Das ist das World Blogger Championship of Online Poker und wird von PokerStars ausgerichtet. Naja, Freerolls eben und direkt cashen kann man wohl nicht. Aber man kann diverse Turnierpakete gewinnen: Der erste Preis ist ein Paket für das PokerStars Caribbean Adventure im Januar (nächste Etappe der EPT), welches voraussichtlich einen Preispool im 7-stelligen U.S. Dollar Bereich haben wird. Besonders schön finde ich aber den Gedanken, im Januar auf den Bahamas in der Sonne zu braten... Das wär's doch.

Naja, ich rechne natürlich nicht damit, daß ich bei der WBCOOP auch bloß nen Lolly gewinne, aber der Versuch ist ja kostenlos. Also auf ins Getümmel!

Habe übrigens den Artikel über die Rechtslage von Onlinepoker in Deutschland fast fertig. Habe mich für euch durch kilometerlange Texte gewühlt und denke, daß der Artikel wirklich eine gute Zusammenfassung der aktuellen Situation sein wird. Morgen oder spätestens übermorgen sollte der Artikel hier erscheinen.

Online Poker

Ich habe mich für die Teilnahme an der PokerStars World Blogger Championship of Online Poker angemeldet!

Alle Blogger können in diesem Online-Pokerturnier spielen.

Anmelde-Code: 618810

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Freitag, 28. November 2008

Broke(n Laptop)

Broken LaptopSo lange habe ich nichts mehr geschrieben und trotzdem gibt es nur wenig Neues: Mein Laptop hat am letzten Freitag seinen Dienst verweigert (hatte übrigens nichts mit einem Beat zu tun) woraufhin ich ihn in Reparatur geben mußte. Die Garantie war leider schon seit fast einem Jahr abgelaufen, so daß ich jetzt um etwas mehr als 200 Euro Reparaturkosten ärmer bin - immernoch billiger als ein neuer Laptop. Das Gerät hat dafür ein neues Mainboard und ist blitzsauber. So sauber war es nicht mehr seitdem ich es aus dem Originalkarton gehoben habe und so sauber wird es voraussichtlich auch niewieder sein, denn während ich dies schreibe, krümle ich bereits die ersten Keksreste in meine Tastatur.

Nungut, in den Tagen vor dem Crash habe ich noch ein wenig Shorthanded gespielt und mich auf diese Weise souverän zurück in die Verlustzone gearbeitet. Meine Cashgamekurve auf 6max sieht jetzt einer Sinuskurve zum Verwechseln ähnlich (ok, könnte auch Cosinus sein). In Anbetracht der Tatsache, daß ich SH offenbar genauso fischig spiele wie FR, habe ich mir nun ein Buch von David Sklansky und Ed Miller gekauft: No Limit Hold 'em: Theory and Practice (gibt's übrigens auch auf deutsch)

Viel habe ich noch nicht gelesen, aber soviel kann ich schon sagen: Es liest sich angenehm flüssig und was mich am meisten freut ist das Versprechen der Autoren: "If you read and understand all the concepts in this book, you'll be well on your way to playing like the good players." Das klingt doch schonmal vielversprechend. Und bedenkt man, daß die einzige Strategielektüre, die ich mir bis dato zu Gemüte geführt habe, die Bronze- und Silberartikel der Strategierubrik bei Pokerstrategy.de sind, so erscheint es durchaus möglich, daß dieses Versprechen gehalten werden kann. Darüber hinaus kann ich noch nicht viel zu dem Buch sagen. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, daß die Kapitel nicht so kochrezeptartig aufgebaut sind, wie die Artikel bei Pokerstrategy. Es gibt also keine Tabellen an denen man ablesen kann, wann man welche Hand aus welcher Position spielen soll oder wie man sich verhält wenn man AK hält und Villain aus Late Position 3bettet... Stattdessen versuchen Sklansky und Miller dem Leser eine andere Denkweise zu vermitteln indem sie erläutern welche Faktoren über den Erfolg oder Misserfolg eines Pokerspielers entscheiden und wie man diese Faktoren beeinflussen kann.

Ankündigung: Aufgrund akuten Zeitmangels werde ich bis Januar voraussichtlich nur sehr wenig Poker spielen. Folglich sind hier im kommenden Monat auch nicht allzuviele Beiträge zu erwarten, ich habe jedoch schon seit längerem einige Themen auf meiner Liste, die ich nun als (hoffentlich interessante) Lückenfüller einsetzen werde:

  • Die rechtliche Situation von Onlinepoker in Deutschland
  • How-To's für Pokertracker 3 (Custom Stats/Custom Reports)
  • Ein ausführliches Review des Buchs, das ich gerade lese
  • Site Reviews für Titan Poker und Full Tilt Poker
  • Die angebliche "Riggedness" mancher Onlinepokerseiten
  • und was mir sonst noch einfällt...
Das sollte uns einigermaßen glimpflich durch den Dezember bringen.

So long!

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Site Review: Titan Poker

Review zuletzt aktualisiert am 28. November 2008
Titan Poker (iPoker Netzwerk)
Sitz: Zypern     Gründung: 2005

Anmerkung: Ich möchte euch mit den Site Reviews die maximale Information bieten. Dadurch sind die Reviews natürlich ziemlich umfangreich geraten. Lasst euch davon aber nicht umhauen, sondern lest einfach nur die Abschnitte, die euch interessieren!

Über den Bonus...

First Deposit Bonus100% bis zu $500 - Die Auszahlung erfolgt in $5 Schritten je 600 Titan Poker Points. Man hat 3 Monate Zeit, um den Bonus freizuspielen.
Geschenktes GeldZusätzlich zum First Deposit Bonus erhaltet ihr direkt nach der Einzahlung $20 auf euer Konto - geschenkt!
Wöchentliches FreerollJeden Sonntag um 00:00 Uhr deutscher Zeitrechnung steigt das Sunday Private FR. Dieses Freeroll Turnier hat einen Preispool von $250 und es dürfen maximal 500 Spieler mitmachen. An diesem Freeroll dürfen nur Spieler teilnehmen, die sich über den Bonsucode angemeldet haben, für alle anderen Spieler gibt es nur das normale, tägliche Freeroll mit $100 Preispool und 2700 Spielern, an dem ihr natürlich trotzdem teilnehmen dürft! Im direkten Vergleich heißt das, der Preispool ist 21/2 Mal so hoch, aber ihr müßt weniger als ein Fünftel der Gegner schlagen...
Um diesen Bonus zu bekommen und alle genannten Vorteile zu nutzen, geht ihr folgendermaßen vor:
  1. Titan Poker Software downloaden und installieren.
  2. Starten und auf Create Account klicken. (Screenshot)
  3. Eure Daten und Bonuscode KACKE eintragen. (Screenshot)
  4. Spielen, Bonus bekommen und freuen.

Über den Geldverkehr...

Mir fällt auf Anhieb keine Zahlungsmöglichkeit ein, die Titan Poker nicht unterstützt. Besonders attraktiv finde ich persönlich übrigens die Möglichkeit per Scheck auszucashen, denn mit dieser Auszahlungsmöglichkeit sind keinerlei Kosten verbunden - klar es dauert ein bischen, aber dafür spart man auch ein paar Euro. Zum Vergleich: Der Transfer zu Neteller oder Moneybookers ist zwar auch kostenlos, aber wenn ihr dann euer Geld aufs Girokonto überweist, fallen bei Neteller 7,50 € und bei Moneybookers 1,80 € an Gebühren an! Zum Einzahlen oder zum Umcashen zwischen den Sites sind Neteller/Moneybookers natürlich trotzdem geeignet, weil umsonst. Wenn ihr noch keinen Neteller Account habt und einen anlegen möchtet, kann ich euch dafür außerdem einen Bonus von 15% auf eure erste Einzahlung bis maximal $15 anbieten. Bei Interesse einfach eine Mail an mich schreiben.

Achtung: Viele Spieler, die sich zum ersten Mal bei einem Online-Cardroom anmelden, kennen folgende Regel nicht: Wenn man Geld mit Methode X auscashen will, dann muß man zuvor auch mit Methode X eingecasht haben! D.h. man kann z.B. nicht per Kreditkarte eincashen und anschließend per Neteller auscashen. Diese Regel gilt nicht nur bei Titan Poker, sondern bei allen Onlinecasinos - sie ist als Schutz vor Geldwäsche gedacht. Wenn ihr euch also für eine Einzahlungsmethode entscheidet, dann bedenkt diesen Umstand!

Die wichtigsten Geldtransfermethoden im Überblick:

  Einzahlen Auszahlen
Banküberweisung:
Click2Pay:
ClickandBuy:
GiroPay:
Lastschrift:
Mastercard:
Moneybookers:
MyCitadel:
Neteller:
paysafecard:
Sofortüberweisung:
Ukash:
VISA Card:
Eine vollständige Liste aller bei Titan Poker angebotenen Geldtransfermethoden gibt es hier.

Über die Software...

Die Software liegt im Vergleich zu der anderer Pokerseiten im Mittelfeld. Besonders positiv finde ich das sehr schnelle Öffnen der Tische (im Gegensatz zu Party Poker) und den recht hohen Bedienkomfort: Sämtliche Einstellungen und Filter sind mit einem oder zwei Klicks getätigt und man muß nicht groß danach suchen. Buttons für Potsize-Bets oder 3fach-Raise hat auch nicht jeder und im Miniview ist auch genug Platz um etwaige HUDs zu arrangieren. Deutlich negativ ist dagegen, daß man die Größe der Tische nicht stufenlos einstellen kann. Viele Leute, die gerne Multitabling betreiben, beklagen sich darüber, daß die großen Tische zu groß sind und die kleinen zu klein. Außerdem vermisst man eine Autorebuy Funktion für Cashgames - hierfür gibt es aber entsprechende Autohotkey Scripts.

Lobby Cashier Tisch (groß) Tisch (klein)
Min. Tischgröße: 518 x 349 Max. Tischgröße: 806 x 625
Größe stufenlos: Nein Fullscreen: Ja
Max. Tische: 16 Browserversion: Nein
 Avatare (vordefiniert)  Avatare (eigene)  Avatare abschalten
 Autorebuy Cashgame  Anzeige Gesamtpot  Button: Bet Potsize
 Disconnect Protect  Hand History speichern  Immer vorne sitzen
 Zeige abgelegte Karten  Handstärke anzeigen  4 Color Deck
 Player Notes  Buddies  Suche Spieler
 Suche Turnier ID  Dealer Chat aus  Player Chat aus
 Instant FPP Update  Selbstauschluss  Software Autoupdate
Tracker Kompatibilität:
 Pokertracker 2  Pokertracker 3  Holdem Manager
 PokerOffice  Elephant  

Über den Support...

Das Gambling Online Magazine hat Titan Poker in den Jahren 2006 und 2007 den "Gold Award" für den besten Online Poker Kundendienst verliehen. Ich selbst muß leider sagen, daß ich nicht immer zufrieden war. Die Beantwortung von E-Mails ist im Vergleich zu anderen Pokerseiten (Full Tilt, Party Poker) durchaus als schnell zu bezeichnen, aber es gibt schnellere. Außerdem beißt man sich an den Kundendienstmitarbeitern leicht mal die Zähne aus, wenn man versucht Auskünfte zu bekommen, die über "Passwort vergessen" oder "Server down, was nu?" hinaus gehen. Der Support war nicht immer freundlich. Aber wie gesagt, im Vergleich zu anderen Pokerseiten (insbesondere Full Tilt Poker) ist der Support wirklich gut. Besonders lobenswert finde ich den Live Chat - damit hat man die Möglichkeit innerhalb weniger Minuten (!) Fragen mit den Kundendienstmitarbeitern zu erörtern... Auf der Webseite wird außerdem die Möglichkeit des Telefonsupports angepriesen, wer aber glaubt direkt mit einem Mitarbeiter verbunden zu werden, der täuscht sich: Man kann lediglich seinen Usernamen und seine Telefonnr. aufs Band sprechen und wird dann innerhalb von 48 Std. (!) zurückgerufen. Wo hier der Vorteil zu Live Chat/E-Mail liegen soll, kann ich nicht nachvollziehen.

 E-Mail  Live Chat  Telefon
Sprache: Deutsch Reaktionszeit: 2 - 48 Std 24/7: Ja
Qualität: Gut Freundlichkeit: Gut

Über die Cashgames...

Da Titan Poker zum Branchenriesen iPoker gehört trifft man dort zu praktisch jeder Uhrzeit eine große Anzahl an Spielern an. Der überwiegende Teil dieser Spieler verteilt sich auf die niedrigen Limits von Texas Holdem. Auf höheren Limits, sowie anderen Pokervarianten (Omaha, Stud) wird's zu fortgeschrittener Stunde schonmal schwer, genügend Tische zu finden. Die Spielstärke der Gegner kann man mit gutem Gewissen als "gering" bezeichnen.

Liste aller Spiele und Stakes anzeigen
Rake für NL/PL (2-3 Sp): exakt 5%, Cap bei $1 (all stakes)
Rake für NL/PL (4-5 Sp): exakt 5%, Cap bei $2 (all stakes)
Rake für NL/PL (6-10 Sp): exakt 5%, Cap bei $3 (all stakes)
Rake für FL (bis $0.25/$0.50): exakt 5%, Cap bei $1
Rake für FL (bis $1/$2): 5% bis 10%, Cap bei $1
Rake für FL (bis $30/$60): 2,5% bis 5%, Cap bei $3
Rake für FL (ab $50/$100): 2,5% bis 5%, Cap bei $5
Details zum Rake unter: Rake Structure
Full Ring bedeutet: 10 Spieler
Tische:
 Anfänger Tische  Speed Tische  Deep Tische
 Tische ohne DP
Tische filtern nach:
 Spiel & Stakes  HU / SH / FR  Belegt / Frei
 Anfänger / Normal  Turbo / Normal  DP / No DP
 Avg. Potsize  Spieler pro Flop  Anzahl Wartend
Tische sortieren nach:
 Limit  Avg. Potsize  Avg. Players per Flop
 Hands per Hour  Anzahl Spieler  Länge der Warteliste

Über die Turniere...

Titan Poker bietet eine Vielzahl von Turnieren an, Satelliten-Turniere, reguläre Turniere mit garantiertem Preispool, Jackpot Sit-N-Gos und Freerolls in Hülle und Fülle. Wer hier nicht das passende Turnier findet, dem ist wohl nicht mehr zu helfen. Eine aktuelle Liste aller anstehenden MTTs findet man hier.

Spiele: wie Cashgame
SnG Buy-Ins: von $0.10+$0.02 bis $5,000+$200
MTT Buy-Ins: von $0.50+$0.05 bis $2,500+$100
Freerolls: Nur iPoker, keine eigenen
Turniere filtern nach:
 Spiel & Buy-In  HU / SH / FR  Status (Reg/Ann/Fin)
 Typ (Rebuy / Add-On)  Speed / Normal  STT / MTT
Turniere sortieren nach:
 Buy-In  Status (Reg/Ann/Fin)  Startzeit
 Anzahl Spieler    

Über das Punktesystem...

Seit Kurzem gibt es bei Titan Poker die Möglichkeit Punkte in Cash umzutauschen. Der Umrechnungskurs Points->Cash ist nicht linear, d.h. je mehr Punkte man auf einmal in Cash umwandelt, desto mehr Geld bekommt man gutgeschrieben. Man kann aber nicht ewig mit dem Umtauschen warten, weil alte Punkte nach 12 Monaten verfallen. Punkte können außerdem als Buyin für spezielle Turniere eingesetzt werden. Meistens sind das Satellites für andere Turniere, die sonst einen hohen Buyin hätten, manchmal gibt es aber auch direkt Geld zu gewinnen. Titan Poker plant außerdem einen Shop in dem man mit Punkten einkaufen kann, dieser ist aber noch nicht fertiggestellt.

Pro $1 Rake: 17-20 Titan Poker Points
Rake Berechnung: Dealt Rake Method (Download: Titan RakeRechner)
Punkte verwendbar für:
 Tourney Buy-In  Einkaufen im Shop  Points-2-Cash

Schlusswort...

Ich hoffe ich habe mit diesem Review alle möglichen Fragen erschöpfend beantwortet. Sollte doch noch etwas unbeantwortet geblieben sein, mailt mir oder meldet euch in Skype bzw. ICQ.

Die Kommentare sind offen! Kommentiert das Site Review oder, wenn ihr selbst bei Titan Poker spielt, schreibt wie es euch dort gefällt.

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